Go to: Aquaristikfachgeschäft JAGOS AQUARIUM Teltower Damm 207(030) 8450 9556

Stechmücken im Anflug

Zum Inhaltsverzeichnis

Jetzt surren sie wieder, die lästigen Mücken und verderben uns mit ihrem Stich manch lauen Sommerabend. Der hohe Summton am Ohr ist das erste Anzeichen für nahende Gefahr, eine juckende Einstichstelle das Ergebnis der "Gemeinen Stechmücke". Meist ist die Nachtruhe durch diese blutsaugenden Plagegeister empfindlich gestört und man wird zu Gegenmaßnahmen gezwungen. Diese Mücke kann man zwar nicht ausrotten, doch können wir ihre Vermehrung im häuslichen Umfeld bremsen. Da die Steckmücke ihre Eier als schwimmende Inseln auf kleinste Wasseransammlungen legt, und sich diese bereits nach zwei bis vier Wochen zu schlüpfenden Jungtieren entwickeln, gilt es zunächst alle kleinen Wasserreste aus Eimern, Untersetzern von Blumen oder Übertöpfen zu entfernen. Ebenfalls sollte bei Regentonnen oder Fässern die Wasseroberfläche abgedeckt werden. Man erspart dadurch vielen Faltern und Käfern den Tod durch Ertrinken.

Stechmückenlarve

Schnell, zieh deinen Stachel raus, Betty.
Du hast ne Arterie erwischt!


Bei der Vogeltränke wird das Wasser regelmäßig ausgetauscht. Wie zur Zeit unserer Großeltern sollten Fliegengitter an den Fenstern der "chemischen Keule" vorgezogen werden. Diese können in den Fensterrahmen eingepasst, Schutz vor einer Invasion bieten. Wer Abenteuerflair a´la "Jenseits von Afrika" liebt, kann über seinem Bett ein wirksames Moskitonetz aufhängen. Für Bierliebhaber eine gute Nachricht: Das im Bier enthaltene Vitamin B und die Einnahme von Vitamin B- Tabletten, der Genuss getrockneter Bierhefe, Sojaprodukte oder süßer Molke hilft bei vielen Menschen vorbeugend. Die Verwendung von Mückenbekämpfungsmitteln wie Sprays, Strips oder Elektroverdampfer ist für den Dauergebrauch nicht empfehlenswert, da immer mehr allergische Reaktionen beobachtet werden. Juckreiz und Schwellungen werden erträglich, wenn 50 - 70 %-iger Alkohol, oder ein Ringelblumen- Alkoholauszug mit einem Wattebausch auf den Einstich aufgetragen wird. Auch das Einreiben mit Urin hilft Stiche jeglicher Art sofort zu lindern. Ein Trost für alle Geplagten, die wirklich gefährlichen Vertreter dieser Stechmückenfamilie leben in den Tropen.

Verschiedene Mücken-Arten können eine ganze Reihe von Krankheiten auf den Menschen übertragen:

Arboviren (arthropod-borne-viruses), parasitäre Einzeller, Fadenwürmer (Filarien).

So überträgt z.B.: Aedes aegypti Gelbfieber, Denguefieber und Elephantiasis.

Anopheles-Arten übertragen den parasitären Einzeller Plasmodium, der für die verschiedenen Krankheitsformen der Malaria verantwortlich ist.

Die Malaria ist die bekannteste Krankheit, die durch Mücken übertragen wird und die auch heute noch immer (oder wieder) ihre Opfer fordert.

In Indien erkrankten 1897 100 Millionen Menschen an Malaria, von denen 5 Millionen starben. Selbst 1928 starben im gleichen Gebiet noch 3 Millionen Menschen.

1958 schätzte man etwa weltweit 1.5 Millionen Tote.

Noch im Mittelalter war die Malaria auch in Mitteleuropa verbreitet. Durch die Veränderung der Entwicklungsbedingungen des Erregers ist sie hier jedoch weitgehend verschwunden und nur nach dem Weltkrieg kam es zu Neuinfektionen, obwohl auch heute noch Anopheles maculipennis bei uns weit verbreitet ist.

Nachdem man die Bedeutung von Anopheles erkannt hatte, begann man der Vernichtung der Brutherde der Mücken: Trockenlegen von Gewässern, Vergiftung etc.

Bis 1965 konnte man die Krankheit soweit zurückdrängen, daß nur noch die Hälfte der ursprünglich bedrohten Menschen gefährdet war.

Neuerdings werden gegen die Larven selektiv wirkende BT-Präparate (Bacillus thuringiensis var. israelensis) eingesetzt.

Gelbfieber wird durch Aedes aegypti übertragen. Diese Viruskrankheit ist besonders in Mittel- und Südamerika verbreitet. Etwa 20-30% der Infizierten starben früher daran.

Der Bau des Panamakanals mußte wegen der hohen Zahl der Todesfälle bei den Arbeitern (Gelbfieber und Malaria) zeitweise eingestellt werden. Erst nachdem man die Mücken-Brutplätze beseitigt hatte, konnte man die Arbeit wieder aufnehmen.

Mücke bei der Mahlzeit

Nur die Weibchen trinken Blut. Nur über diesen Weg bekommen sie die nötigen Eiweiße, um die Mückeneier in ihrem Körper herstellen zu können. Darüber hinaus benötigen Mücken für ihre Eiablage Wasser oder feuchte Erde. Manche Mückenarten legen ihre Eier einfach in den feuchten Boden, andere benötigen einen kleinen Tümpel, eine Pfütze, eine Wagenspur, in der sich das Wasser sammelt, oder ein Regenfaß. Die Mückenweibchen legen ihre Eier auf die Wasseroberfläche, meist an den Rand von Wasserpflanzen ab oder bauen dazu regelrechte kleine Eischiffchen, die dann an der Wasseroberfläche dahindümpeln.

In den Eiern entwickeln sich in dieser Zeit die Mückenlarven, die dann aus den Eiern schlüpfen und im Wasser herumschwimmen. Die Mückenlarven erinnern noch nicht im geringsten an das spätere Insekt. Sie haben eine langgestreckte Gestalt, an deren Ende sich ein Atemhörnchen befindet. Dieses Atemhörnchen bringen sie an die Wasseroberfläche und versorgen sich so mit Sauerstoff. Die Mückenlarven befinden sich also direkt unter dem Wasserspiegel und können deshalb sehr gut von uns Menschen beobachtet werden. Sie sehen wie winzige Würmer aus. Beim genaueren Hinsehen entdecken wir gegenüber dem Atemrohr den Kopf mit den beiden Augen.

Außerdem haben die Mückenlarven viele Borsten, mit denen sie sich Plankton und andere Nährstoffpartikelchen im Wasser einstrudeln. Die Mückenlarven werden aber auch selber gefressen und zwar z.B. von Fischen, Wasserwanzen und -käfern. Oft reichen diese natürlichen Feinde der Mückenlarven nicht aus, dann kommt es zu Mückenplagen. Die Larven verpuppen sich in einer Art Kokon und schlüpfen nach wundersamer Verwandlung als erwachsene Insekten aus diesem heraus. Die Mückenmännchen rotten sich dann zu tanzenden Mückenschwärmen zusammen. Sie suchen nach paarungswilligen Weibchen. Diese stärken sich mit einer Blutmahlzeit für die Eierproduktion. Nach der Insektenhochzeit und der Eiablage schlüpft eine neue Mückengeneration, der Kreis hat sich geschlossen.

Insekten als menschliche Nahrungsmittel

Bis auf geröstete Grillen verabscheuen wir westlichen Menschen die Insekten normalerweise als Nahrungsquelle, wahrscheinlich aus ästhetischen Gründen. Aber wir essen sie doch ständig mit. Davon zeugen Listen mit Maximalwerten von Insektenbestandteilen, die in einem Lebensmittel enthalten sein dürfen. Berenbaum führt dies anhand von amerikanischen Gesetzen auf: "So dürfen sich in 100 Gramm Rosenkohl nicht mehr als 40 Blattläuse und/oder Fransenflügler befinden; 100 Milliliter Rosinen dürfen nicht mehr als zehn Insekten oder Insektenteile sowie 35 Taufliegeneier enthalten. Fast jedes Lebensmittel ist in der Liste des Ministeriums vermerkt." Wohl bekomm's.

Go to: Buchhandlung Kiepert Teltower Damm 35 Bücher bestellen: >>>hier

Zum Inhaltsverzeichnis