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Fleisch fressende Pflanze fängt Termiten gleich massenhaft

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Erstmals haben Biologen eine Fleisch fressende Pflanze gefunden, die sich auf eine Beute spezialisiert hat: Es handelt sich um eine tropische Kannenpflanze mit einer Vorliebe für Termiten. Über diese Entdeckung berichteten die Wissenschaftler von den Universitäten Frankfurt/Main, Brunei und Würzburg Anfang Januar in der Zeitschrift "Nature".

Kannenpflanzen verhalten sich beim Beutefang in der Regel nicht wählerisch. Ihre Blätter sind zu schlauchartigen Gebilden geformt, deren oberer Rand und Innenflächen sehr rutschig sind. Um Beute anzulocken, geben sie zuckerhaltigen Nektar ab. Damit verführen diese Gewächse verschiedenste Insekten dazu, sich am Rand der Kannen niederzulassen. Geraten die Gäste dort auf die gefährlichen Stellen, dann rutschen sie in die Kannen hinein und werden mit Hilfe einer speziellen Flüssigkeit verdaut.
In Brunei auf der Insel Borneo fanden die Wissenschaftler jetzt eine Kannenpflanze, die sich auf den Termitenfang spezialisiert hat. Bei der Art namens Nepenthes albomarginata moderten in der Regel Tausende von Termiten in einer einzigen Kanne vor sich hin. Alle Opfer gehörten zur selben Art und waren in einem ähnlich weit fortgeschrittenen Stadium der Zersetzung. Sie mussten also alle innerhalb eines kurzen Zeitraums in die Falle geraten sein.

Die Kannen dieser Termiten fangenden Pflanze tragen rund um ihre Öffnungen einen Saum aus weißen Haaren, die von den Insekten offenbar gern gefressen werden: Entdecken einzelne Termiten eine behaarte Kanne, dann eilen sie in ihre Kolonie und kommen mit vielen Nestgenossen zurück. Zusammen weiden sie die Haare ab und tragen sie zum Nest, wie die Forscher beobachteten.

Bei dieser Beschäftigung fallen sehr viele Termiten in die Kannen - die Wissenschaftler zählten bis zu 22 pro Minute. Sie meinen, dass diese Fangquote in Gegenden mit einer dichteren Termitenpopulation noch höher sein kann. Andererseits verlieren die Termiten das Interesse an den Kannen, sobald deren Haarsaum abgegrast ist. Gibt es gar keine Termiten in der Umgebung, dann ist der Fangerfolg der weiß behaarten Nepenthes gering: Die Forscher zählten im Laufe eines halben Jahres nur wenige Dutzend Ameisen, Käfer oder Fliegen in den Fallen.

An diesen Forschungen war die Biologin Dr. Brigitte Fiala vom Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie der Universität Würzburg im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts beteiligt.

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