Zecken haben zwar keine spitzen Eckzähne, doch Vampiren gleich ernähren sie sich ausschliesslich
von Blut. Mit dem roten Saft gehen sie dabei haushälterisch um: Drei Blutmahlzeiten reichen einer Zecke, um
durch ihr zweijähriges Leben zu kommen. Auch bei der Nahrungssuche verschleudern die unauffälligen Waldbewohner
keine Energie. Von ihren Boden-Nachtquartieren klettern sie tagsüber bis einen Meter die Bäume und Büsche
hoch und warten dann, bis vorbeikommende «Blutspender» sie von den Blättern abstreifen. Jährlich werden in der Schweiz gegen 100 FSME-Fälle gezählt, die Zahl der weniger
gut erfassten Lyme-Fälle wird auf 3000 pro Jahr geschätzt. Bis heute lassen sich gravierende Folgen von
Zeckenstichen nicht ganz vermeiden. So etwa leiden 5 bis 10 Prozent der FSME-infizierten Menschen an Langzeitschäden
wie Lähmungserscheinungen oder Bewusstseinsstörungen, rund ein Prozent von ihnen stirbt. In den letzten
Jahren hat die Zahl der registrierten Fälle von zeckenbedingten Infektionen laufend zugenommen, allerdings
ist offen, ob dies mit der besseren Diagnostizierbarkeit zusammenhängt. Auf jeden Fall ist die Problematik
der durch Zecken verursachten Infektionen stärker ins öffentliche Bewusstsein getreten.
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